Wildschwein
Das Wildschwein – borstig und eigentlich ganz brav
Wildschweine verfügen über messerscharfe Zähne, muskelbepackte Beine und fressen so ziemlich alles. Und keine Sorge – Wildschweine verteidigen lediglich sich und ihren Nachwuchs. Respektiert man das, sind sie vollkommen friedlich. Außerdem kommt ein Wildschwein selten allein. Was viele aber nicht wissen: Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen ist das Malen!
Fakten to go
Lateinischer Name: | Sus scrofa – auch bekannt als Schwarzwild |
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Farbe: | regionsabhängig, bei uns vorwiegend dunkelgrau und braun-schwarz |
Besonderes Merkmal: | ausgezeichnetes Riechvermögen |
Größe: | 1 m |
Länge: | 1,6 m |
Gewicht: | bis zu 200 kg |
Nahrung: | Allesfresser, besonders aber Baumfrüchte, Feldfrüchte, Wirbellose und Aas |
Feinde: | Wolf, Fuchs und andere Raubtiere |
Lebenserwartung: | 10 bis 15 Jahre |
Tragzeit: | ca. 4 Monate |
Anzahl Jungtiere: | durchschnittlich 6 |
Männliches Tier: | Keiler |
Weibliches Tier | Bache |
Jungtier: | Frischling |
Wo anzutreffen: | im Wald und auf Agrarflächen |
Verbreitung: | weltweit |
Hallöchen im Wald
Hast du schon mal ein Wildschwein gesehen? Nein? Dabei stehen die Chancen gut, dass ihr euch einmal begegnen könntet. Wildschweine lieben alle Arten von Wäldern, nur in Hochgebirgen und in der Wüste fühlen sie sich nicht wohl. Ihre Scheu vor uns Menschen ist meistens größer als ihre Neugier. Ursprünglich waren Wildschweine einmal tagsüber sichtbar, aber die Angst vor uns hat sie dazu bewegt, ihre Aktivitäten in den Schutz der Dunkelheit zu verlagern.
Zusammenrotten als große Stärke
Manchmal müssen wir Menschen uns in der Familie zusammentun, wenn es Streit gibt. Gelernt haben wir das womöglich von den Wildschweinen, denn die leben schon immer in sogenannten Rotten, und das macht sie so unglaublich stark. Nur einer macht wieder seins: Der Keiler seilt sich nach der Paarung in der Regel ab und zieht es vor, allein zu leben. Ansonsten gibt es männliche Tiere in den Rotten nur bei Frischlingen und Überläufern.
Entspannung erst beim Malen
Wildschweine brauchen keinen Pinsel und keine Leinwand, wenn sie mal wieder so richtig malen wollen. Sie benötigen lediglich einen möglichst starken Baum, genannt Malbaum, mit dicker Borke, an dem sie sich reiben können. Genau wie das Malen dient das Suhlen im Schlamm aber nicht nur der Freude, sondern auch darum, lästige Insekten loszuwerden und sich abzukühlen. Sie wollen, so wie wir Menschen auch, einfach nur eine gute Zeit.
Wildschweine mögen‘s heiß
Noch mehr als das Malen lieben Wildschweine nur noch das jeweils andere Geschlecht. Fast sechs Monate ist für sie Paarungszeit – auch „Rauschzeit“ genannt, die normalerweise von Oktober bis März dauert – und deswegen können sie ihre Familie innerhalb von nur zwölf Monaten theoretisch verdoppeln! Bevor es zur Paarung kommt, müssen sich die männlichen Tiere jedoch bei einem Besuch in einer Rotte erst einmal durchsetzen. Der stärkste Keiler darf dafür mit allen zukünftigen Müttern für Nachwuchs sorgen. Die Zeit nach der Geburt der Frischlinge hat den Wildschweinen übrigens den Ruf eingebracht, besonders aggressiv zu sein. Der Schutz ihres Nachwuchses hat für sie oberste Priorität.
Frauen geben den Grunzton an
Hast du gewusst, dass in Rotten die Frauen das Sagen haben? Na klar, männliche Tiere kommen nur zur Paarung dazu und verschwinden danach wieder. Die Hierarchie in der Gruppe ist klar: Eine Leitbache sagt, wo es langgeht. Meistens ist sie das älteste und erfahrenste weibliche Tier.