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Sikawild

Das Sikawild – anspruchslose Weltenbummler

Gruppe von Sikawild © Foto: Marcel Langthim, pixabay.com

Aus Asien in die weite Welt – so sieht die Reisebeschreibung des Sikawilds aus. Doch dank seiner großen Anpassungsfähigkeit fühlt es sich nahezu überall wohl. Besondere Aufmerksamkeit erregt es durch sein Fell, das im Laufe des Jahres mehrmals wechselt. Im Sommer ist es rotbraun mit zahlreichen weißen Flecken, im Winter grau bis kohlschwarz.

Fakten to go

Lateinischer Name:  Cervus nippon
Farbe: rotbraun mit weißen Flecken (Sommer), dunkelbraun ohne Fleckung (Winter)
Besonderes Merkmal: Stangengeweih mit maximal acht Enden und zehn verschiedene Lautäußerungen
Größe: 60 bis 90 cm
Länge: 1,2 bis 1,5 m
Gewicht: 45 bis 70 kg (männlich), 30 bis 40 kg (weiblich)
Nahrung: Knospen, Rinde, Blätter, Beeren, Früchte, Eicheln
Feinde: Wolf und Luchs
Lebenserwartung: 15 bis 20 Jahre
Tragzeit: acht Monate
Anzahl Jungtiere: bis zu zwei
Männliches Tier: Hirsch
Weibliches Tier Sikatier
Jungtier: Kalb
Wo anzutreffen: Wald- und Mittelgebirgsregionen
Verbreitung: Teile Deutschlands, Australien, Japan, Korea, Madagaskar, Marokko, Neuengland, Neuseeland, Nordvietnam, Nordmongolei, Ostchina, Südostsibirien, Taiwan, Texas
Weltkarte mit farblich markierten Verbreitungsgebieten
Verbreitung des Sikawildes 

Der Hippie unter den Hirschen

Das Sikawild hat zwei Kleider in seinem Schrank hängen und wechselt diese für gewöhnlich im Mai und September. Im Sommer trägt es ein rotbraunes Fell mit einer hell ausgeprägten Fleckenreihe und einem dunklen Strich entlang des Rückens. Im Winter wiederum ist das Fell des Sikawilds nahezu ohne Flecken und einheitlich von grau bis kohlschwarz gefärbt. Der Sikahirsch mit seinem stangenförmigen Geweih mit maximal acht Enden lässt sich außerdem eine zottelige Halsmähne wachsen – der Hippie unter den Hirschen sozusagen.

Welt aus Wald und Wiesen

Das Sikawild stammt ursprünglich aus Ostasien und lebt am liebsten in wasserreichen Laubwäldern mit dichtem Unterholz. Es kann sich allerdings auch problemlos an andere Lebensräume anpassen. Folglich fühlt es sich auch auf Lichtungen, Wiesen und Feldern wohl. Zusammen mit anderen Artgenossen lebt es gern in kleinen, geselligen Rudeln. Es ist vornehmlich tagsüber aktiv, wird es in seinem Revier aber gestört, verlagert es seine Aktivitäten in die Nacht. Bei der Nahrungssuche legt es sein Augenmerk vor allem auf Nahrung, die viel Energie freisetzt. Gern frisst es deshalb Gräser, Sträucher, Beeren sowie Kräuter und knabbert außerdem auch genüsslich an Baumrinde.

Schwimmsport frei!

Auf das Sikawild lauern jedoch auch Gefahren. Zum Glück ist es aber ein hervorragender Schwimmer. Wenn zum Beispiel ein Wolf oder Luchs angreift, kann es den Fressfeinden entkommen, indem es sich ins Wasser stürzt und einfach davonschwimmt.

Hirsche treiben’s wild und kommunizieren viel

In der Paarungszeit zwischen September und Oktober verteidigen die sonst einzelgängerischen Platzhirsche ihr Territorium und besuchen die in geselliger Runde lebenden Sikatiere. Dabei müssen sich die jüngeren Hirsche meist am Rand der Brunftplätze aufhalten und geduldig auf ein Weibchen warten. Nach spätestens acht Monaten erblicken dann maximal zwei Kälber pro Hirschdame das Licht der Welt und werden von ihren Müttern drei bis vier Monate gesäugt. Aufgrund verwandtschaftlicher Beziehung ist übrigens auch eine Paarung mit Rotwild durchaus möglich. Dadurch kann es lokal zu genetischen Veränderungen der jeweiligen Population kommen.

Es werden beim Sikawild zehn verschiedene Lautäußerungen unterschieden, was deutlich mehr ist als bei den meisten anderen Hirscharten. Dazu gehört ein weicher, pfeifender Laut, den das Weibchen von sich gibt und ein blökender Laut der Kälber. Während der Brunftzeit lässt das Männchen ein lautes Pfeifen hören, das mit einem lauten Brummen endet.

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