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Jagdfasan

Der Jagdfasan – ein toller Läufer

Männlicher Jagdfasan © Foto: TheOtherKev, pixabay.com

Der Fasan ist verwandt mit den Hühnervögeln. Seine Wurzeln hat er vorwiegend in Mittelasien. Dort haben ihn die alten Römer mitgenommen und nach Europa gebracht, weil sie sein Fleisch so mochten. Seit dem frühen Mittelalter war er dann bevorzugt in Fasanerien an Klöstern und Fürstenhöfen anzutreffen. Heute freilebende Fasane wurden in der Regel zu Jagdzwecken ausgewildert.

Fakten to go

Lateinischer Name:  Phasianus colchicus – auch bekannt als Infanterist
Farbe: -
Besonderes Merkmal: bei starker Sonneneinstrahlung klappt er eine Nickhaut wie eine Schutzbrille vor die Augen
Größe: etwa wie ein Huhn, zwischen 53 und 89 cm
Länge: -
Gewicht: ca. 1,5 kg
Nahrung: Samen, Kräuter, Wurzeln, Schnecken, Würmer, Insekten, Weichtiere
Feinde: Fuchs, Marder, Greifvögel
Lebenserwartung: bis zu 15 Jahre
Brutzeit: 22 bis 25 Tage
Anzahl Jungtiere: 8 bis 16 Eier
Männliches Tier: Hahn
Weibliches Tier Henne
Jungtier: Küken
Wo anzutreffen: Kulturlandschaft mit Hecken, lichte Wälder mit Unterwuchs und Wasserläufen
Verbreitung: Trocken- und Graslandschaften der Nordhalbkugel
Weltkarte mit farblich markierten Verbreitungsgebieten
Verbreitung des Jagdfasans 

Ein Asiate in Europa

Der Fasan ist ein Asiate in Europa. Denn das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Fasans erstreckt sich über Mittelasien, den Kaukasus, Persien, die Mongolei sowie China und Taiwan. Nach seiner Einführung nach Europa durch die Römer ist seit dem 6. Jahrhundert von dem Hühnervogel in Schriftstücken die Rede. In Deutschland wurden vor allem vier Arten des Fasans eingeführt: Der Böhmische Jagdfasan, der Chinesische Fasan, der Mongolische Ringfasan und der Japanische Buntfasan. Da soll noch einer durchblicken! Aber weil sich die Arten rasch untereinander kreuzten, existieren heute kaum noch reinrassige Fasanenarten. Daher verwendet man häufig auch den Sammelbegriff „Jagdfasan“.

Kein Überflieger, aber ein toller Läufer

Der Fasan vertreibt sich die Zeit bevorzugt in Auwäldern, Getreide- und Maisfeldern oder Gebüschen in der Nähe von Gewässern. Weil er tagaktiv ist und nur mäßig fliegen kann, geht er bei der Nahrungssuche gerne in Deckung. Wenn seine natürlichen Feinde wie Greifvögel, Marder oder Fuchs dennoch im Anmarsch sind, profitiert er von seinen guten Augen und läuferischen Fähigkeiten. Er ist also ein Vogel, der deutlich besser rennen als fliegen kann. Deshalb auch die Bezeichnung: Infanterist. Und das strengt natürlich an. Deshalb sichern sich Fasane die nötige Erholung, indem sie sich des Nachts in ihren Schlafbaum zurückziehen. Dabei markieren die Hähne gerne ihr Revier und verteidigen ihren Balzplatz gegen andere Fasane. Balz nennt man die Paarungszeit bei Fasanen sowie auch bei anderen Wald- und Feldvögeln.

Hahn mit Harem

Apropos Balz: In der Paarungszeit von März bis Juni versucht der Hahn, mehrere Hennen durch krächzende Laute und wildes Flügelschlagen auf sich aufmerksam zu machen. Besonders dominante Hähne „besitzen“ häufig fünf oder sechs Hennen gleichzeitig. Dabei legt jede Henne zwischen acht und 16 Eier in ausgepolsterte Mulden im Boden. Ziemlich produktiv, so ein Fasanenpapi, nicht wahr? Nach etwa 22 bis 25 Tagen Brutzeit schlüpfen dann die Küken, die von der Henne bis zur Flugfähigkeit allein aufgezogen werden – oder was man so als flugfähig bezeichnen kann. Geschlechtsreif sind sie ab dem zweiten oder dritten Lebensjahr.

Tendenz zum Fleisch

Damit die kleinen Küken groß und stark werden, stehen auf ihrem Speiseplan zunächst kleinere Tiere wie Spinnen oder Asseln. Erwachsene Fasane hingegen nehmen es sogar erfolgreich mit Mäusen auf. Der Fasan ist zwar kein reiner Fleischfresser, aber im Vergleich zum einheimischen Hühnervogel ist der Anteil an tierischer Nahrung schon recht hoch. Der Bedarf an pflanzlicher Nahrung wird überwiegend durch Samen, Beeren, Kräuter oder Wurzeln abgedeckt. Dabei kommen zur Zerkleinerung der Nahrung kleine Steine in seinem Magen zum Einsatz, die er regelmäßig frisst.

Schon gewusst?

Das Moritzburger Fasanenschlösschen trägt seinen Namen, weil dort in der Barockzeit die sächsischen Kurfürsten und Könige Fasane züchteten.

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