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Frettchen

Das Frettchen – süßer Mäusedieb

Ein Frettchen auf einer Wiese. © Foto: GuilleNeT, pixabay.com

Das Frettchen ist so etwas wie die sozialverträgliche Version des wilden Waldiltis. Es ist deutlich umgänglicher, spielt und kuschelt gerne mit Mensch und Artgenossen.

Fakten to go

Lateinischer Name:  Mustela putorius – auch bekannt als stinkender Mäusedieb
Farbe: bräunlich, schwarzes Fell
Besonderes Merkmal: Analdrüse, die bei Gefahr entleert wird und das eigene Revier markiert
Größe: 40 bis 50 cm (Männchen), 33 bis 41 cm (Weibchen)
Gewicht: 0,8 bis 1,5 Kg (Männchen), 0,6 bis 0,9 Kg (Weibchen)
Nahrung: Mäuse, Fische, Frösche, Reptilien, Amphibien
Feinde: Greifvögel, Fuchs
Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre
Tragzeit: 40 bis 43 Tage
Anzahl Jungtiere: 4 bis 8
Männliches Tier: Rüde
Weibliches Tier Fähe
Jungtier: Welpe
Wo anzutreffen: an offenen Waldrändern mit genügend Deckungsmöglichkeiten, liebt die Nähe von Wasser
Verbreitung: Festlandeuropa, Südschweden, Uralgebirge

Ein Mäusedieb für daheim

Eigentlich sind Frettchen ja Waldiltisse. Allerdings wurden sie schon vor rund zweitausend Jahren in der Antike zu Haustieren gemacht, lange bevor es Hauskatzen gab. Der Grund für die Beliebtheit: Frettchen sind sehr gute Jäger. Und so entstand der Begriff der Frettchenjagd. Dabei drangen die flinken, schmalen Tiere etwa in Kaninchenbaue ein und jagten die Bewohner heraus. Auch wegen ihrer kulinarischen Vorliebe für Mäuse und Ratten wurden Frettchen hochgeschätzt, verhinderten sie so doch, dass die lästigen Nager sich über die Vorräte des Hauses hermachten. Dieser Eigenschaft verdanken Frettchen übrigens ihren lateinischen Namen, der übersetzt „stinkender Mäusedieb“ bedeutet.

Unterschiede zum Waldiltis

Zwar stammt das Frettchen vom Waldiltis ab, in einigen Punkten unterscheiden sich die Verwandten aber deutlich. Es fängt schon mit dem Geruch an. Auch Frettchen haben Stinkdrüsen, die sie bei Gefahr mit übelriechender Flüssigkeit entleeren und dem Feind entgegenspritzen können. Davon abgesehen ist der Eigengeruch der domestizierten Mäusediebe weit weniger herb als der von Waldiltissen, sondern eher süßlich. Diese, für die Haustierhaltung nicht ganz unbedeutende Eigenschaft, verdanken die Frettchen der Kastration. Aber auch im Sozialverhalten unterscheiden sich Frettchen und Waldiltis. Während ihr wilder Verwandter ein Einzelgänger ist, leben Frettchen auch gerne mit Artgenossen zusammen.

Kuscheln und Ausschlafen

Frettchen schlafen für ihr Leben gern! Bis zu 18 Stunden am Tag verbringen sie, gerne mit anderen Frettchen kuschelnd, in ihren Schlafhöhlen. Eine bevorzugte Tages- oder Nachtzeit für ihre Aktivitäten haben Frettchen indes nicht. Sie wachen zwischendurch immer mal wieder auf und stöbern nach Essbarem, spielen miteinander oder kümmern sich um ihren Nachwuchs. Allerdings macht sich hier ein wenig auch ihr Ursprung als Einzelgänger bemerkbar, denn eine klare Aufgabenverteilung und Hierarchie im Rudel ist nicht die Sache des geselligen Frettchens.

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