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Bleßwild

Blesshuhn oder was?

Bleßwild beim Verlassen des Transporters im Wildgehege. © Foto: Sandra Reinke

Tatsächlich haben Blesshühner und Blesshirsche etwas gemeinsam: die Blesse auf der Stirn. Diese ist sehr markant und auch von Weitem gut erkennbar. Vermutlich handelt es sich hier um eine zufällige Farbmutation, die irgendwann in der Geschichte mal bei normalfarbenem Rotwild vorgekommen ist. Irgendjemand, der es sich leisten konnte – also ein König, Fürst oder ähnliches – wollte nun einige dieser besonderen Tiere sein Eigen nennen und ließ diese weiter züchten. Vorkommen soll es unter anderem in Dänemark, Schottland und auch Böhmen gegeben haben.

Lateinischer Name:  Cervus elaphus
Farbe: rot, rotbraun, graubraun graubraun mit weißer Blesse auf der Stirn und oftmals weißen Läufen
Besonderes Merkmal: Nur die Männchen tragen das Geweih und eine lange, winterliche Halsmähne.
Größe: bis zu 120 cm
Länge: 100 bis 150 cm
Gewicht: 100 bis 150 kg
Nahrung: Gräser, Kräuter, Laub, Nadeln, Knospen, Triebe
Feinde: Wolf, Braunbär
Lebenserwartung: 15 bis 20 Jahre
Tragzeit: acht Monate
Anzahl Jungtiere: 1 (Zwillinge sind selten)
Männliches Tier: Rothirsch
Weibliches Tier Alttier/Hirschkuh
Jungtier: Kalb (Hirschkalb, Wildkalb)
Wo anzutreffen: Wälder, Gras- und offene Waldlandschaften
Verbreitung: Europa - kein Vorkommen in der freien Natur bekannt

Weiß lebt es sich gefährlich

In der freien Natur gibt es keine bekannten Vorkommen von Blesshirschen mehr. Woran mag das liegen? Durch ihr markantes Aussehen sind andersfarbige Tiere in z.B. einem Hirschrudel sehr auffällig. Sie fallen also sowohl Jägern als auch tierischen Jägern wie z.B. Wölfen gut auf. Auf diese Art und Weise wird das Leben eines weißen Wildtieres oftmals verkürzt, obwohl unter Jägern ein gewisser Aberglaube besteht, dass das Schießen weißer Tiere Pech bringen soll.

Frisches Blut

Wenn es von einer Tierart nur noch so wenige Individuen gibt, kommt es oftmals in der Zucht zu sogenannter genetischer Verarmung. Daher ist wichtig das „Blut aufzufrischen“, damit die Gesundheit der Tiere nicht gefährdet wird. Zum Glück sind Blesshirsche eigentlich auch Rothirsche, so dass der Familiengründung mit diesen Hirschen nichts im Wege steht.

Linkes Ohr, rechtes Ohr

Der Rothirsch ist in der Lage, seine Ohren unabhängig voneinander zu bewegen. Die Richtung, aus der ein Geräusch kommt kann so genau geortet werden. Wenn ein Rothirsch eine Gefahr erkennt, kann er mit weiten Sprüngen über mehrere Meter fliehen. Aber er kann Geräusche auch lernen einzuordnen und so z.B. bei sich unterhaltenden Wanderern ganz entspannt bleiben. Bei der Identifizierung von Gefahren helfen dann auch die anderen guten Sinne über die Nase und die Augen.

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