Tag Sachsenforst 2017
Fotos: Andy Gerstenberger, Sachsenforst
Über 200 Gäste konnten zum diesjährigen Tag von Sachsenforst begrüßt werden. Das diesjährige Thema des Fachkolloquiums war: Innovativ und praxisorientiert – Grundlage einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung.
Landesforstpräsident Professor Hubert Braun begrüßte die Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus den Forstbezirken, Schutzgebieten und der Geschäftsleitung waren ebenfalls Gäste der Fachveranstaltung.
Staatsminister Thomas Schmidt betonte in seinem Grußwort die Innovationsfähigkeit von Sachsenforst aber auch die Innovationsnotwendigkeit eines modernen und multifunktional aufgestellten Forstbetriebes. Er freut sich, dass Sachsenforst die Zukunftsinitiative des SMUL "simul+" unterstützt.
Klaus Kühling, Pressesprecher von Sachsenforst, moderierte das Fachkolloquium und führte durch den Veranstaltungstag.
Gerrit Schulze, Referatsleiter „Personal, Organisation, Aus- und Fortbildung“ referierte über die Forstwirtausbildung in Sachsen. Sachsenforst hat gemeinsam mit seinen Partnern das Ziel, die Forstwirtausbildung qualitativ so weiter zu entwickeln, dass sie auch in Zukunft auf einem hohen fachlichen Niveau in Sachsen angeboten werden kann.
Hansi-Heike Lerche, Leiterin des Forstbezirkes Adorf, beleuchtete die Perspektive von Sachsenforst aus Sicht des Auftraggebers. Sachsenforst ist im Rahmen seiner umfangreichen Waldpflegemaßnahmen auf eine kompetente und zugleich schlagkräftige Unternehmerschaft angewiesen. Sachsenforst wird auch in Zukunft ein verlässlicher Auftraggeber im Bereich von forstlichen Dienstleistungsaufgaben sein.
Michael Bergelt, Forstunternehmer aus Marienberg, hat die Sichtweise eines Forstdienstleisters dargestellt. Er betonte, dass Sachsenforst sich auch in Zukunft auf die regional ansässige Forstunternehmerschaft verlassen kann. Bei auftretenden Meinungsverschiedenheiten sollten diese untereinander und gemeinsam gelöst werden. Langfristige Geschäftsbeziehungen können sich so zu strategischen Partnerschaften entwickeln.
Toni Eßbach, Leiter der Maschinenstation Königstein erläuterte die Aufgaben und Perspektiven der Maschinenstationen von Sachsenforst. 10-15 % des jährlichen Holzeinschlages im sächsischen Staatswald erfolgt durch die betriebseigenen Maschinen. Darüber hinaus übernehmen die Maschinenstationen umfangreiche Aufgaben, beispielsweise die Erprobung von neuen Arbeitsverfahren. Insbesondere engagieren sich die Kollegen der Maschinenstationen auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, die Akzeptanz moderner Forsttechnik im Rahmen der Waldpflege innerhalb der Bevölkerung zu erhöhen.
Ulrich Frenzel, Leiter des Zentrums für forstliches Vermehrungsgut, referierte über neue Wege in der Waldverjüngung. Die Containerpflanzung ist dabei eine geeignete Möglichkeit, um auf witterungsbedingte und betriebliche Rahmenbedingungen flexibel zu reagieren. Unter anderem kann dadurch das begrenzte witterungsbedingte Zeitfenster der Pflanzperioden etwas gestreckt werden.
Veronika Harnisch, Referentin Staatsforstbetrieb im Forstbezirk Eibenstock, berichtete über die Erfahrungen mit der Containerpflanzung im Forstbezirk Eibenstock (Region Westerzgebirge). Die Ansprüche an eine sachgerechte Pflanzung sind sehr hoch und das A und O für ein erfolgreiches Anwachsen der nächsten Waldgeneration. Ebenso sind höhere logistische Anforderungen durch alle beteiligten Akteure zu managen. Insgesamt kann aber ein besserer Anwuchs verzeichnet werden, insbesondere auch auf problematischeren Standorten und bei „schwierigeren“ Baumarten wie Douglasie, Europäische Lärche und Eibe.
Die Pausen zwischen den Vorträgen wurden für Gespräche untereinander genutzt. Der Tag Sachsenforst ist eine gute Möglichkeit, dass die unterschiedlichen Akteure aus den Bereichen der Forst- und Holzwirtschaft, aber auch aus dem Naturschutz miteinander ins Gespräch kommen.